Arzt für Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologe, Dipl. Biologe,

Asthmatrainer, Psychosomatik, Reisemedizin, Gelbfieberimpfstelle

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Grippe

Die Influenza, besser bekannt als Grippe, wurde in der medizinischen Literatur bereits von Hippokrates im fünften Jahrhundert vor Christus beschrieben. Die erste gut dokumentierte weltweite Epidemie (oder Pandemie) einer Grippe-artigen Erkrankung war im Jahr 1580. In jüngerer Zeit haben Grippe-Pandemien Millionen von Todesopfern gefordert und die Erkrankung ist nach wie vor für diejenigen bedrohlich, welche ein hohes Risiko für schwerwiegende Komplikationen haben. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt den Grippe-Impfstoff sehr als wirksame Vorbeugung gegen diese potentiell tödliche Krankheit. Ein Arzt oder eine andere Medizinalperson kann impfwillige Personen hinsichtlich des Risikos von Komplikationen beraten und im Einzelfall abschätzen, wie wünschenswert eine Grippeimpfung ist.

Hier finden Sie detaillierte Informationen zu den Influenza-Viren

 

KRANKHEITSZEICHEN

Die Grippe ist eine akute Virusinfektion der oberen Luftwege. Die Krankheit kommt in der ganzen Welt bei Menschen jeden Lebensalters vor. In der nördlichen Halbkugel erreichen die Grippe-Epidemien normalerweise ihren Gipfel zwischen Dezember und März. Aeltere Menschen, Kleinkinder und Personen mit verminderter Infektabwehr haben ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Komplikationen.

 Das Grippevirus wird durch Einatmen infizierter Tröpfchen verbreitet, d.h. durch Niesen oder Husten. Die Inkubationszeit von der Ansteckung bis zu den ersten Symptomen beträgt ein bis drei Tage. Die Grippesymptome – Fieber von 38,9 – 40 ºC oder höher, begleitet von Schüttelfrost, Kopfschmerz, Halsweh, Husten, Muskelschmerz, Erschöpfung, verstopfter Nase und Appetitlosigkeit - entwickeln sich gewöhnlich recht schnell. Der Verlauf des Fiebers ist individuell verschieden: bei manchen Patienten hält das Fieber zwei oder drei Tage an, bevor es abfällt und nach dem dritten oder vierten Tag wieder auftritt, während in anderen Fällen das Fieber nur einen Tag oder bis zu einer Woche dauert.

 In Fällen ohne ernstliche Komplikationen dauert die Grippe normalerweise ungefähr eine Woche nach Beginn der ersten Symptome. Müdigkeit, Schwäche und gelegentliche depressive Phasen können aber noch mehrere Wochen anhalten. In schweren Fällen mit ernstlichen Komplikationen kann die Einweisung ins Krankenhaus für zwei Wochen oder länger erforderlich werden, was am häufigsten bei Kindern unter fünf Jahren und bei den über 65-Jährigen vorkommt.

 

Weit verbreitete Missverständnisse

Im Winter verwechseln die Leute oft einen Atemwegsinfekt durch andere Erreger mit der Grippe. Wenn der Infekt bald nach der Grippe-Impfung auftritt, wird fälschlicherweise der Impfstoff dafür verantwortlich gemacht oder man hält den Impfstoff für wertlos. Dadurch wird die Glaubwürdigkeit des Grippe-Impfstoffs in Frage gestellt, was zu einer geringen Durchimpfungsrate (nur ein kleiner Teil der Bevölkerung lässt sich impfen) und zu einer grösseren Häufigkeit der Krankheit führt. Infolgedessen sind ältere Menschen und andere mit hohem Risiko für schwere Grippe-Komplikationen vermehrt gefährdet. 

Grippe und Wohngemeinde

Das Grippevirus ist hoch ansteckend und breitet sich rasch aus, hauptsächlich unter Menschen in geschlossenen Gebäuden: zu Hause, am Arbeitsplatz, in Schulen, Pflegeheimen, Krankenhäusern/Einrichtungen für Langzeitkranke, Gefängnissen, Vergnügungslokalen (Kino, Diskothek usw.), öffentlichen Verkehrsmitteln – überall, wo Menschen in engen und anhaltenden Kontakt miteinander kommen.

 Das Beachten grundlegender Hygiene-Standards ist wichtig, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Dazu gehört, dass man beim Niesen oder Husten die Hand vor die Nase bzw. den Mund hält und die Hände wäscht, wenn man Kontakt mit Gegenständen hatte, die von einer Infizierten Person verwendet wurden, z.B. Kleider, Taschentücher, Bettwäsche und Haushaltsartikel wie Besteck und Geschirr.

 Da die Grippesymptome oft sehr ähnlich sind wie bei Erkältungskrankheiten und anderen leicht verlaufenden fieberhaften Erkrankungen, ist es oft schwierig, eine Grippe sicher zu diagnostizieren. Wenn der Arzt eine Grippe vermutet, kann er das Virus aus einer Rachenspülung isolieren oder im Blut des Patienten nach Antikörpern gegen das Virus fahnden. In Anbetracht des mehrtägigen Zeitbedarfs für derartige Tests und der Kosten für eine Analyse der Zellkulturen haben die Tests aber für die Abklärung beim einzelnen Patienten nur einen beschränkten Nutzen. Man darf nicht erwarten, dass Ärzte solche Tests bei allen Patienten veranlassen, bevor sie die Diagnose einer Grippe stellen. Die Tests sind hingegen wertvoll für die Beamten im öffentlichen Gesundheitswesen, da sie die Öffentlichkeit besser beraten können, wenn sie die Identität und Ausbreitung einer Infektionskrankheit in einer Wohngemeinde kennen. Die frühzeitige und genaue Diagnose hilft, sich einen klaren Überblick über die Grippe-Aktivität in örtlichen Bevölkerungsgruppen zu verschaffen und möglicherweise die unangemessene Verschreibung antibakterieller Medikamente zu verringern.

 Die rasche Diagnose der Grippe ist auch wichtig, um die Behandlung so schnell wie möglich zu beginnen und schon im Frühstadium sekundäre Komplikationen vorauszusehen oder ihnen vorzubeugen.

Wer hat ein Risiko?

Die nationalen Gesundheitsbehörden tragen die Verantwortung für die Empfehlungen zum Einsatz von Impfstoffen. Die speziellen Empfehlungen für die Grippe-Impfung können von Land zu Land etwas verschieden sein. Es besteht aber allgemeine Übereinstimmung darüber, dass folgende Zielgruppen der Impfung als klassische Risikogruppen zu gelten haben:

Ältere Menschen

Die meisten Grippe-bedingten Todesfälle betreffen Menschen über 60 Jahren. Sie haben ein höheres Risiko für schwere Komplikationen der Grippe-Infektion, oftmals weil ihre Widerstandskraft gegen Infektionen durch andere Krankheiten vermindert ist. Dadurch werden ältere Menschen anfälliger für sekundäre bakterielle Infektionen, die sehr schwer oder sogar tödlich verlaufen können. Das gilt besonders für Menschen mit Lungen- oder Herz- und Kreislauferkrankungen, Diabetes (Zuckerkrankheit), eingeschränkter Nierenfunktion oder geschwächter Immunabwehr. Ihr Körper kann aufgrund dieser Krankheiten eine Infektion nicht wirksam bekämpfen.

In einigen Ländern gilt eine wichtige neue Empfehlung für die Grippe-Impfsaison, entsprechend der ACIP (beratender Ausschuss für Impffragen in den U.S.A.) die Altersgrenze für die allgemeine Impfung von 65 auf 50 Jahre zu senken. Die Empfehlungen in den einzelnen europäischen Ländern sind jedoch hinsichtlich des Alters, ab dem die Grippe-Impfung älteren Menschen routinemässig angeboten wird, unterschiedlich.

Weitere Risikogruppen (auch Kinder und Jugendliche):

Grippe und ihre Komplikationen

Die Grippe kann sogar bei gesunden Erwachsenen zu schweren Komplikationen führen. Bei älteren Menschen bedeuten vorliegende Grundkrankheiten ein höheres Risiko für Komplikationen. Kleinkinder können eine Mittelohrentzündung, Beschwerden des Verdauungstrakts oder einen Krupp (bellender Husten und Atemnot infolge Kehlkopfentzündung) bekommen. Bei Kindern mit hohem Fieber sind epileptische Krampfanfälle (Fieberkrämpfe) möglich.

 Mögliche Komplikationen:

Häufig gestellte Fragen

Schützt eine Grippe-Impfung lebenslang gegen die Grippe?

Nein. Es tauchen ständig neue, veränderte Stämme des Influenza-Virus auf, aus diesem Grund ist eine lebenslange Immunität unmöglich. Eine Grippe-Impfung im letzten Jahr oder eine früher durchgemachte Grippe schützen nicht gegen neue Stämme von Grippeviren, die zur Zeit zirkulieren. Deshalb müssen jedes Jahr neue Impfstoffe produziert werden, die zu den gegenwärtig zirkulierenden Stämmen der Grippeviren passen, um wirksam zu sein.

Die Entscheidung, welche Stämme der Grippeviren im Impfstoff enthalten sein sollen, wird im Februar jedes Jahres von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) getroffen. Die Zusammensetzung des Impfstoffs beruht auf den Empfehlungen und Analysen Tausender von Blutproben aus den WHO-Influenzalaboratorien in London (England), Atlanta (U.S.A.) und Melbourne (Australien). Die Wirksamkeit des Impfstoffs hängt davon ab, wie gut die Impfstämme zu den Grippeviren passen, die zur Zeit der Impfung in einer bestimmten Bevölkerungsgruppe zirkulieren. Eine gute Übereinstimmung bedeutet, dass ein hoher Prozentsatz der Geimpften (bis zu 80%) gegen Grippe geschützt wird.

Wegen der veränderlichen Natur des Grippevirus muss die Grippe-Impfung jedes Jahr wiederholt werden, um Schutz gegen die neuen Virusstämme zu vermitteln.

Welche Rolle spielen die "Sentinel"-Ärzte in den Grippe-Überwachungs- programmen?

Sentinel-Ärzte werden von den örtlichen Gesundheitsbehörden ernannt und sind dafür verantwortlich, Grippe-artige Fälle zu erfassen und an ein grösseres Netzwerk von 110 nationalen Influenzazentren in 83 Ländern zu melden. Dieses internationale Netzwerk zur Grippe-Überwachung, das 1948 unter direkter Aufsicht der Weltgesundheitsorganisation gegründet wurde, hilft heute der WHO, die Grippe-Aktivität in allen Regionen der Welt zu überwachen. Die Information über einen neuen Virusstamm wird sofort an die mit der WHO zusammenarbeitenden Zentren zur Virus-Identifikation und –forschung gesendet, um den Stamm zu identifizieren. Die Ergebnisse aus dem Influenza-Netzwerk werden jeweils im Februar und September analysiert, sodann erfolgt eine Empfehlung für die Zusammensetzung des Impfstoffs. Diese wird von der WHO übernommen und an die Impfstoffhersteller weitergeleitet, damit diese den geeigneten Impfstoff für die einzelnen Länder entwickeln und liefern können.

Was sind die hauptsächlichen Unterschiede zwischen einer Grippe-Epidemie und –Pandemie?

Grippe-Epidemien sind Saison-gebundene Ausbrüche, in der nördlichen Halbkugel gewöhnlich im Spätherbst und Anfang Frühjahr. Sie sind auf eine bestimmte geographische Region beschränkt und bringen oft die Zirkulation von zwei oder mehr verschiedenen Stämmen des Influenzavirus, die sich von Jahr zur Jahr ändern, ohne dass man dies voraussagen könnte. Grippe-Pandemien befallen die Bevölkerung in allen Teilen der Welt und können in jeder Jahreszeit auftreten. Pandemien entstehen, wenn ein neues Influenza-A-Virus auftaucht, gegen das niemand auf der Welt Antikörper hat. Der Krankheitsverlauf bleibt zwar hinsichtlich Untersuchungsbefunden, Symptomen und möglichen Komplikationen unverändert, doch verursacht eine Pandemie gewöhnlich viele Millionen schwerer und tödlicher Krankheitsverläufe, weil so zahlreiche Menschen infiziert werden.

Weitere Information über Grippe finden Sie in folgenden Websites:

Weltgesundheitsorganisation: http://www.who.int/csr/disease/influenza/centres/en/

European Influenza Surveillance Scheme: http://www.eiss.org/

Public Health Laboratory Service (UK): http://www.hpa.org.uk/infections/default.htm

Nationale Influenza-Zentren in Deutschland:

Berlin

Dr. B. Schweiger
Nordufer 20-D-13353 Berlin
Tel: 030 45 47 24 56 - Fax: 030 45 26 11
schweigerb@rki.de

Hannover

Dr. R. Heckler
Nationales Referenzzentrum Influenzaüberwachung
Niedersächsiches Landesgesundheitsamt
Postfach 910761
30427 Hannover
Tel. 0511 450 52 11, Fax. 0511 450 52 40
heckler@mua.aball.de

Marburg

Dr. Helmut Uphoff
Arbeitsgemeinschaft Influenza
Schuhmarkt 4
D-35039 Marburg
Tel: 06421 29320 - Fax: 06421 25730
helmut.uphoff@kilian.de

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